Köln hat eine neue Sehenswürdigkeit. „Der wohl meistfotografierte Theatersaal Deutschlands“ wie Henning Pillekamp, Geschäftsführer der Moulin Rouge Musical Produktions GmbH, mit Stolz berichtet. In der Tat ist allein schon der Zuschauerraum eine Schau. Hier ist alles im Stil des Nachtclubs dekoriert. Kronleuchter, schwere Samtvorhänge, Sektkübel stehen auf den vorderen Plätzen, wo die Zuschauer während der Vorstellung Getränke bestellen können. Gold und ganz viel Rot, die Moulin-Rouge-Windmühle. Dort eine Schöne im knappen Trikot an der Pole. Gegenüber zwei Boys, mit Engtanz im Latex-Body. Von links kommt ein Showgirl und richtet Netzstrümpfe und Strapse.
Vor über 20 Jahren setzte Regisseur Baz Luhrmann dem Pariser Etablissement ein filmisches Denkmal. Der Kinostreifen „Moulin Rouge“ - auch eine zu Herzen gehende Liebesgeschichte - brach damals alle Rekorde. Für die Musical-Bühne ist ebenfalls ein funkelnder Show-Solitär entstanden, der mit 10 Tony Awards dekoriert wurde. Im zweiten Jahr ist „Moulin Rouge“ bereits im Kölner Musical Dome zu erleben (rekordverdächtige Investitionskosten von über 20 Mio Euro für den Theaterumbau und die Kulissen). Und die Ticketnachfrage reißt nicht ab. Dieses Gesamtkunstwerk aus Musik, Ausstattung und Handlung begeistert wie die berühmte Film-Vorlage mit seiner überbordenden Menge an Farben, Glitzer und Outfits (maximaler Einsatz von Federn, Strass und Spitze).
38 Mitwirkende ziehen die Zuschauer in einen Strudel von bekannten Hits und mitreißenden Choreographien. Schon zu Beginn des Stücks wirbeln alle im Can-Can über die Bühne. Yes, they can-can! Erster Song der Show ist „Lady Marmalade“ (mit der eindeutigen Aufforderung: „Voulez-vous coucher avec moi?“) - meine Güte, der Abend fängt erst an und dann gleich dieser Hit! Was soll danach noch kommen? Jede Menge, genauer gesagt: 75 Songs, meist in einem Medley gesungen: Von Offenbachs „Can Can“ bis zu Lady Gaga, Madonna, Christina Aguilera. Alles was gut, bekannt und tanzbar ist wird hier wie prickelnder Champagner präsentiert. Highlights - in voller Länge aufgeführt: „Roxanne“ (von The Police), als erotischer Tango, „Your Song“ (von Elton John), „Material Girl“ (Madonna).
Eine Schau ist auch der Run auf die Eintrittskarten. Nach wenigen Monaten waren bereits eine halbe Million Tickets verkauft, viele Zuschauer sind „Wiederholungstäter,“, denn die Show macht süchtig. Den vielen Fans kommt das Management entgegen und veranstaltet an ausgewählten Abenden eine After Show Party für alle im passend dekorierten Foyer (nächste Termine: 30. April, 14. September 2024).
Foto: Johan Persson
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