Doktor-Spiele
- Gaby Hildenbrandt
- 5. Juli
- 1 Min. Lesezeit
Naschen, bis der "Doktor" kommt. Im Operetten-Quickie "Doktor Mirakel", einem nur einstündigen Jugendwerk Georges Bizets aus dem Jahr 1856, spielen neben den vier Absolventen des Opernstudios auch viele Bonbons, Torten und reichlich Zuckerwatte mit. Am Staatstheater am Gärtnerplatz bekommen ausgewählte Talente im Opernstudio den letzten Schliff für den Start in eine große Karriere. Für Jeremy Boulton, Mina Yu, Anna Tetruashvili (im Foto von links nach rechts) und Jacob Romero Kressin waren die Doktorspiele eine perfekte Gelegenheit, in der Abschlussproduktion ihr Können zu präsentieren.

Die Vier mussten singen und spielen und gleichzeitig auch noch komisch sein. Ging es doch um ein heimliches Liebespaar, das sich den Segen des Brautvaters, dem Bürgermeister, durch eine List verdienen muss.
Zugute kommt dem heimlichen Turtelpärchen, dass die Eltern ganz narrisch auf Süßes sind. Rainer Sinell hat für Bühne und Kostüme reichlich Süßkram verwendet. Riesen-Cupcakes dienen als Hocker, an der Uniform des Bürgermeisters (Kosename: Mein Gummibär) stecken bunte Drops als Knöpfe, sein Zepter ist eine Rolle Smarties. Die Ehefrau ist top-elegant im schwarz-weißen Stracciatella-Kleid mit Sahnehaube, das Töchterlein trägt die Zutaten einer Schwarzwälder -Kirschtorte am Körper. Wenn dann auch noch Hauptmann Silvio, ganz doll verliebt in die zuckersüße Schwarzwälderkirsch-Tochter auftaucht und als Mitbringsel einen Kuchen kredenzt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Zuviel Süßes ist bekanntlich nicht gut für den Magen. Ein Arzt muss her, eben „Doktor Mirakel“.
So findet sich am Ende, was zusammen gehört: Verehrer Silvio kriegt seine Herzkirsche, Bürgermeister und Gattin viele leckere Kalorien. Und für alle gibt’s Beifall. Anna Tetruashvili und Jeremy Boulton sind übrigens ab der neuen Spielzeit fest am Gärtnerplatztheater engagiert. Toi-toi-toi!
Foto: Anna Schnauss



Kommentare