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Singing in the Rain - Operette mit Special Effect

  • Gaby Hildenbrandt
  • 10. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Sagt mal, von wo kommt ihr denn her? Nein, nicht aus Schlumpfhausen, sondern von der Berufsfeuerwehr München! Die Menschen in voller Rettungsmontur hatten während der Premiere der Operette "Waldmeister" einen besonderen Auftritt im Gärtnerplatztheater. Ein Fehlalarm hatte die Sprühflutlöschanlage ausgelöst, Bühne und Orchestergraben wurden darauf hin geflutet.


Fehlalarm am Premierenabend                                    Foto: Gaby Hildenbrandt
Fehlalarm am Premierenabend Foto: Gaby Hildenbrandt

„Jetzt regnet’s schon wieder!“ sagte Kammersänger Daniel Prohaska noch auf der Bühne zu seinen Mitspielern, als es buchstäblich aus Kübeln schüttete. Toll, was sich der Regisseur (Staatsintendant Josef E. Köpplinger) da ausgedacht hatte - so der erste Gedanke. Schließlich hatte die eher unbekannte Johann-Strauss-Operette „Waldmeister“ (zum Jubiläum 200 Jahre Johann Strauß neu aufgelegt) mit einer Gewitter-Szene begonnen, in der die Sänger Unterschlupf in einem Hotel suchten. Jetzt also „richtiger“ Regen.

Nach ein paar Sekunden wurde klar: dies ist keine Übung. Wasser von oben, Eiserner Vorhang ebenso, Licht an im Zuschauerraum. Ratlose Gesichter bei prominenten Gästen wie Jutta Speidel, Patrick Lindner, Herzog Franz von Bayern, TV-Kommissar Udo Wachtveitl, Moderator Enrico de Paruta. 15 cm Wasser auf der Bühne, Kulissen und Technik in Gefahr. Hausherr Köpplinger wandte sich an das Publikum im ausverkauften Haus und klärte auf: „Unsere Solistin Sophia Keiler hat bei einem schnellen Kostümwechsel backstage versehentlich den Feuermelder berührt. Es geht gleich weiter, ich darf Sie inzwischen auf ein Glaserl im Pausenraum einladen.“


Land unter auf der Hinterbühne                                   Foto: Pressestelle Gärtnerplatztheater
Land unter auf der Hinterbühne Foto: Pressestelle Gärtnerplatztheater

Die 30 Mitglieder der Berufsfeuerwehr München schafften es in der Zwischenzeit unter Mithilfe des Theaterteams mit intensivem Wischmop-Einsatz und Endlos-Rollen an Küchentüchern alles trocken zu legen. Nach 45 Minuten konnte die Aufführung weitergehen (Bodenleuchten und die Tafel mit den Übertiteln waren ausgefallen, einige Instrumente wie auch der wertvolle Bühnenvorhang kamen zu Schaden).


Das Publikum wartete 45 Minuten                                                                               Foto: Pressestelle Gärtnerplatztheater
Das Publikum wartete 45 Minuten Foto: Pressestelle Gärtnerplatztheater

Und siehe da - das Publikum war geduldig und blieb im Saal. Keiner wollte die zweite Hälfte missen. Der „Waldmeister“ in einer Neufassung, diesmal angelehnt an die österreichischen Heimatfilme der 50er Jahre, war einfach zu unterhaltsam und voller prächtiger Ausstattung Und on top mit tadellosen Auftritten von Ludwig Mittelhammer, Matteo Ivan Rašiĉ, Daniel Prohaska, Anna-Katharina Tonauer, Andreja Zidaric, Erwin Windegger und Robert Meyer und der bereits erwähnten charmanten „Übeltäterin“ Sophia Keiler.


Wiederentdeckte Schönheit: Die Operette "Waldmeister"                                                                                            Foto: Marie-Laure Briane
Wiederentdeckte Schönheit: Die Operette "Waldmeister" Foto: Marie-Laure Briane

Ein herrlicher, leichtfüßiger Bühnenspaß, der mit großem Jubel belohnt wurde. Und ein Extra-Lob an das tapfere Orchester des Staatstheaters (Leitung: Michael Brandstätter), das auf feuchtem Boden ohne Mucken weiterspielte.



 
 
 

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