Woher holen Sie sich die Inspiration für ein Festmenü? Aus TV-Shows? Kochbüchern? Ich hätte da noch den „Rezepte-Rap“ von Mrs. Fezziwig, einer Figur aus dem Musical „Der Geist der Weihnacht“. Die Lady sagt die Zubereitung in rhythmischer Versform auf, am Ende gibt’s ein cooles „Yo,Yo“, gefolgt von einer herrlich „kracherten“ Lache.
„Nur eine Kleinigkeit“ nennt die Bühnen-Köchin ihr Festmahl, das immerhin aus vier Gängen plus Amuse gueule besteht. Die Speisen werden karamellisiert, angebraten, abgelöscht, verfeinert, reduziert. Damit’s passt haben die Texter Michael Tasche und Dirk Michael Steffan ihr ganzes Küchenlatein aufgeboten. Diese „Kleinigkeit“ dauert auf der Bühne gerade mal anderthalb Minuten - und wird begleitet von klatschenden, tanzenden Mitwirkenden und dargeboten auf einem fahrbaren Riesentisch mit allerlei Tellern darauf. Dafür gibt’s maximalen Szenenapplaus für die rappende Küchenfee, aktuell ist Anja Wessel in dieser Rolle zu sehen. Eine Powerfrau, die schon als dralle Wirtin in „Tanz der Vampire“ mit komödiantischem Können samt starker Stimme überzeugen konnte.
Weil ein Weihnachtsstück natürlich nur an wenigen Tagen zur Jahreszeit passend aufgeführt werden kann, machen Sie sich schnell noch auf Richtung Füssen. Im Festspielhaus Neuschwanstein wird „Der Geist der Weihnacht“ heuer bis 28. Dezember gezeigt. Dann macht die Küche wieder dicht - bis zur nächsten Weihnachtssaison.
Foto: Michael Böhmländer
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