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Gaby Hildenbrandt

Diven-Gezicke - oder alles nur Show?

Öffentlicher Schlagabtausch steht bei den Promis gerade besonders hoch im Kurs: Oli Pocher gegen seine schöne Ex Amira, Verena "ich wär so gerne berühmt" Kerth packt über Marc Terenzi - immerhin verlobt - aus. Stefan Mross kommentiert witzig die Playboy-Fotos von Ex-Gattin Anna-Carina. Und Cora und Ralf Schumacher streiten in der Presse, wer wann und von wem genau erfuhr, dass Ralf lieber einen Mann liebt.


So stark ans Eingemachte geht es bei den Zickereien zwischen Désirée Nick und Anouschka Renzi nicht. Dafür fliegen die spitzen Bemerkungen schon seit vielen Jahren hin und her. Anlass war ein über die Medien geführter Disput zum Thema Schönheits-OPs und seitdem sind sich die Damen nicht mehr grün. Eine große Versöhnung gab es 2022, im Frühjahr wurde der Renzi sogar die Rolle in dem Stück "Bette und Joan" von "La Nick" angeboten.

Nun stehen beide Damen im August gemeinsam auf der Bühne der Komödie im Bayerischen Hof und spielen die Hollywood-Göttinnen Bette Davis und Joan Crawford. Auch diese Damen waren sich einst in liebevollem Hass verbunden. Zum Zusammentreffen der so unterschiedlichen Filmgigantinnen kam es 1962 am Set von „Was geschah wirklich mit Baby Jane?“ (Regie: Robert Aldrich). Zwei alternde Stars, beide in finanzieller Not und eifersüchtig auf jeden Satz mehr, den die Konkurrentin im Textbuch stehen hatte. In den Drehpausen wurden die Krallen ausgefahren.

Anouschka Renzi (vorne) und Désirée Nick als "Bette und Joan"

Foto: Schlosstheater Neuwied/Frank Zauritz


Solche Doppelungen zum realen Leben machen die Sache für die Zuschauer doch umso schöner“, erklärte Désireé im TV-Gespräch zum Start der Zusammenarbeit im Januar 2024. Und liefern Stoff für ein großes mediales Interesse...

Interviews geben die Damen inzwischen am liebsten nur getrennt und gespickt mit kleinen Seitenhieben, La Nick mosert, wenn die Kollegin einen Hund mit auf die Münchner Premierenfeier bringt und merkt diverse Textschwierigkeiten an. Frau Renzi diktiert gerne den Reportern ins Notizbuch, dass die Partnerin sich zu sehr in den Vordergrund drängt. Nach der Vorstellung gemeinsam gemütlich zusammensitzen? Niemals! Die große Versöhnung der beiden ist damit wohl schon wieder vorbei. Oder ist alles doch nur Theater?


„Bette und Joan“ ist mehr Drama als die angekündigte Komödie. Tragisch, wie sich zwei Frauen in einer heruntergekommenen Theatergarderobe verbissen über ihre Berühmtheit definieren. Désirée Nick ist köstlich exaltiert in der Darstellung der Crawford. Setzt ihre Figur (sexy sogar im Liebestöter) und ihre Ballettausbildung mit viel Grazie ein. Wechselt die Stimmfarbe biltzschnell von honig-süß auf keifend-schrill, hat die besseren Pointen und die elegantere Garderobe. Holt alles raus, was sie aus Theaterstudium, Opernballett, als studierte Religionspädagogin (!), von unzähligen Solo-Abenden und viel Reality-TV mitgenommen hat. Kino-Fans erkennen die Anspielungen auf das echte Leben von Bette Davis und Joan Crawford. Spaß an frech-freizügigen Sprüchen und Spielchen sollte man außerdem mitbringen.


Noch bis 1. September sind „Bette und Joan“ mit ihren Bühnen-Zickereien in München zu sehen. Daumen drücken, dass es die Damen so lange miteinander aushalten.


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